Unser Dorf

Geschichte des Dorfes Plockhorst

Ortsheimatpflegerin der Ortschaft Plockhorst: Silke Freund

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             Plockhorst           Bauerndorf - Eisenbahnerdorf -   Wohnort

Kurzer Abriß zur Entstehung der Ortschaft Plockhorst

Der Name Plockhorst leitet sich aus der Bezeichnung Horst für eine gerodete Waldfläche auf erhöhtem Grund in feuchtem Gelände ab. Der Name kann „die mit dem Pfluge bearbeitete Horst“ bedeuten oder stammt von der Bezeichnung „plog“ für zinspflichtige Hofstelle. Danach könnte die Urzelle des Ortes ein einzelner Hof auf erhöhtem waldreichem Gelände gewesen sein. Das trifft besonders für „Lütjen Plockhorst“ zu, den wahrscheinlich ältesten Teil des Ortes, der heute nicht mehr bebaut ist (an der Kreisstraße 10 abzweigend nach Eickenrode an der Erse).

Urkundlich erwähnt wird Plockhorst zum ersten mal 1272, als das Alexanderstift in Einbeck dem Blasiusstift in Braunschweig für 89 Mark Silber 16 Hufen (480 Morgen) in Plockhorst verkauft, mit Zinsleuten und Knechten. Zu dieser Zeit muß es bereits Groten und Lütjen Plockhorst gegeben haben, ebenso gehörte die Wehnser Horst zu Plockhorst. Nur so kommen 480 Morgen zusammen.

Bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts sind in Lütjen Plockhorst zwei Höfe nachgewiesen. (Nr. 1, Kreues Hof, ab 1550 in „Groten Plockhorst und Köther, seit mindestens 1540 in Eickenrode). Vermutlich wegen der unsicheren Zeiten fanden sich die vereinzelten Höfe im 16. Jahrhundert zu einer größeren Ansiedlung zusammen.

Bis zum großen Brand 1811 blieb die Stellung der Höfe nahezu unverändert.

Die Höfe zwei bis vier (die Hofnummern wurden 1767 von der Brandkasse eingeführt und stimmen Am Brink bis heute mit den Hausnummrn überein) waren wie heute auch mit den Hinterfronten zu mit Eichen und Eschen bestandenen Grasgärten ausgerichtet.

Die Deelen dieser Höfe zeigten auf den Weg, der über den Brink ins Dorf führte. Der Weg verbreiterte sich vor den Höfen Nr 5, Nr. 6 und 9 zu einem Dorfplatz, auf dem eine kleine Kapelle und ein Schulhaus standen. Die Höfe Nr. 7 und 8 waren zur nördlichen Straße ausgerichtet.

Auf dem Brink standen bis 1811 zwei Hirtenhäuser, das des Pferdehirten und das des Kuhhirten. Von dort breitete sich im Frühjahr 1811 das Feuer aus, das 32 Gebäude vernichtete (Wohnhäuser, Schafställe, Scheunen, Backhäuser, Kapelle und Schule). Spielende Kinder steckten mit glühenden Kohlen ein Hirtenhaus in Brand, der heftige Ostwind verbreitete die Funken über das westlich gelegene Dorf. Die Erwachsenen konnten nicht schnell genug von der Feldbestellung zum Löschen kommen. Nur vier Gehöfte im Süden blieben verschont. In einer Welle der Hilfsbereitschaft wurde das Dorf wieder aufgebaut. Vier neue Hofstellen entstanden jetzt an der Peripherie des Ortes, um einen größeren Abstand zwischen den Häusern zu erreichen und so einer ähnlichen Katastrophe vorzubeugen.

Aus der Karte von etwa 1840 können wir den vergrößerten Ortsbereich erkennen. In roter Farbe sind die Plätze der Hofstellen vor dem Brand zu sehen.

In den Jahren nach 1900 entwickelt sich das Dorf nicht mehr nach bäuerlichen Gesichtpunkten. Die Besiedlung wird stattdessen vom Bau der Eisenbahn beeinflusst. 1870/71 wurde die Bahnstrecke Hannover – Berlin gebaut

Für Plockhorst noch bedeutsamer war jedoch die Eröffnung der Bahnstrecke Celle – Peine. Ab 1921/22 war Plockhorst Bahnknotenpunkt.

Nun entsteht eine neue Ausrichtung der Häuser Richtung Bahnhof.       Für die Bahnbediensteten werden 

Wohnhäuser gebaut, in der Bahnhofstraße entsteht ein Gasthaus und ein Beamtenhaus.

Nach dem zweiten Weltkrieg entwickelt sich unser Dorf immer mehr zum Wohnort. In den 1950er Jahren entstanden Häuser für die Flüchtlinge, die zuvor bei den ortsansässigen Familien und in der Baracke einquartiert waren. So wurde an der Bahnhofstraße und im Kruebusch gebaut.

1960 wurde der Bebauungsplan Bahnhofstraße genehmigt, 1962 und 1966 Der Kamp, 1973 und 1984 wurde der Schaperberg genehmigt.

Das neuste Baugebiet liegt wieder im alten Dorf. Mit dem Haarskamp wurde eine Baulücke neben dem Friedhof geschlossen.

Inzwischen ist aus dem Bauern- und Eisenbahnerdorf eine Wohngemeinde mit ländlichen Qualitäten geworden.